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Es werden Posts vom September, 2023 angezeigt.

"Bigeli"

 "Bigeli" - Stapel von Paper und andern unaufgeräumten Sachen - entstehen bei mir und andern ADHS-lern immer wieder und können Schlaf , Laune, Arbeitsklima, Gastfreundschaft und mehr beeinträchtigen. Kürzlich haben wir über Strategien ausgetauscht - und natürlich ist das Thema eng mit Zeitplanung, Schlaf, Vergesslichkeit, Schwierigkeit mit Routinen, Antriebslosigkeit, digitalem (z.B. Mails) usw. verknüpft. Strategien und Ideen zum Umgang mit Bigeli: damit Bigeli gar nicht erst entstehen:  Jedes Ding hat einen leicht zugänglichen, klaren Platz (ev. angeschrieben, durchsichtiger Behälter) Kein Papier wird irgendwo hingelegt, sondern kommt gleich in ein passendes Mäppli (oder ins Altpapier). Fürs bearbeiten der Mäppli ist eine Zeit eingeplant (vgl. auch "Sunday-Basket" auf youtube) Monatskistchen mit allem, was das Monatsprojekt braucht. (Oder sonst Projektkistchen) Belege und so sofort ablegen (Mäppli) und einpal pro Monat Buchhaltung nachführen / kontrollieren  Mäpp
Procrastivity 2 - Blockaden klären mit dem ZIKADE-Modell Bewusste "Procrastivity" - ein Projekt aufschieben und dafür etwas Anderes tun - kann durchaus sinnvoll sein, wenn das ursprüngliche Projekt noch nicht reif ist (oder wenn mein Energiezustand nicht passt, siehe " Procrastivity 1 Energie und Bewusstsein" . Vielleicht hindert etwas das Starten oder Weitermachen in einer Projektphase. Eine wichtige Information oder ein "Teil" könnte noch fehlen, vielleicht gibt es ein Hindernis, das zu überwinden ein Projekt für sich ist. Mit dem ZIKADE-Modell können wir abchecken, woran das Nicht-Vorankommen liegen könnte: Z : Ist das Ziel, die Absicht genügend klar? I : Habe ich alle notwendigen Informationen zum Starten? K : Konkrete Rahmenbedingungen: Sind die geklärt? (Ich scheue grad vor einem Telefon zurück, für einen Kursraum zu fragen, und  perfektioniere stattdessen meine Webpräsenz, um einen guten Eindruck zu machen. Wenn ich das realisiere, kann ich überleg

Komplizierte Prozesse sortieren

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 Komplizierte Prozesse sortieren Als ADHS-lerin habe ich viele Ideen und sehe unzählige Zusammenhänge, währen ich gleichzeitig Mühe habe, Prioritäten zu setzen, eine Reihenfolge zu finden, und dann zielführend an diesen Einzelschritten dranzubleiben. Das ZIKADE-Modell ( Z iel, I deen, K önnen, A uswahl, D urchführen, E valuieren) hilft, einen kreativen Prozess oder Problemlöseprozess zu strukturieren und in sinnvoll geordnete kleinere Schritte einzuteilen. Ich erlebe es als hilfreiches Tool, um komplizierte, verwickelte Prozesse zu sortieren, nicht nur für Erwachsene mit ADHS. Hier zeige ich das an einem konkreten Beispiel. Das Beispiel ist übertragbar auf verschiedenste kleinere Projekte, bei denen mehrere Tasks miteinander verknüpft sind und die Reihenfolge zum Vorgehen noch nicht klar ist.   1. Ausgangslage: In meinem Kopf sind verschiedenen Puzzleteile da: Bilder, Ideen, Notizen, das Wissen, das habe ich irgendwo abgelegt, ... . Am Ende sollen sie sinnvoll zusammenpassen, aber

einige meiner Lieblingspodcasts

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Heute hat mich die Folge 77 vom Beziehungskosmos-Podcast sehr berührt, deshalb möchte ich ihn (und einige andere Podcasts) hier teilen. Ich wähle Podcasts wegen ihrem  Inhalt. Und ich schätze sie sehr, weil sie mir helfen beim Abwaschen und anderen einfachen Tätigkeiten, die ich sonst einfach kaum erledigen kann. Die Podcast sind unter ihrem Titel auf unterschiedlichen Plattformen zu finden, hier habe ich jeweils die Webseite der Autoren verlinkt. Mundart:  https://www.beziehungskosmos.com/ . Für Menschen, die mit ADHS zu tun haben, sind die Folgen 75 und 77 vielleicht besonders interessant, aber die andern Folgen fand ich auch megawichtig, um mich selbst und verschiedenste Beziehungen besser zu verstehen. 77 AD(H)S - Oder was es mit unseren Beziehungen macht   75 AD(H)S - Oder anders, aber nicht falsch     Englisch:   Hacking Your ADHD und ADHD rewired sind 2 englische ADHS-Podcasts mit interessanten Interviews, meist mit Kreativen ADHS-lern. Eher laut, schnell, energetisierend.

ZIKADE für die Schule

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Ich habe 2 alte Erklärvideos zu kreativen Prozessen resp. Problemlöseprozessen gefunden, die aber inhaltlich immer noch gut aufzeigen, worum es geht (sorry für die AnfängerInnen-Sound- und Licht/ Bild-Qualität, heutzutage mache ich das besser!): Hier eins mit Beispielen aus dem Unterricht zwischen 2004 und 2008:   Kanal: https://www.youtube.com/@alltagszauber.ch Ich schätze den Prozess-Ablauf, als Struktur, um relativ freie Arbeiten doch in grobe Phasen zu stukturieren. Damit sind die Schüler und Schülerinnen meistens alle in der gleichen Projektphase. Das erleichtert die Klassenführung. Die bildhaften Karten habe ich immer zur Hand, um den Schülern und Schülerinnen aufzuzeigen, wo im Prozess wir grad stehen, und welche Haltung jetzt förderlich ist.

Haltungen in kreativen Prozessen 1

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Weshalb sind Haltungen wichtig? Steht dir der "innere Kritiker" im Weg, wenn du ein kreatives Projekt umsetzen oder ein Problem lösen möchtest? Oder hast du so viele Ideen im Kopf, dass du nicht ins Handeln kommst? Fängst du gute Ideen gleich an, und bringst deine Projekte nicht fertig? Oder sind sie so abstrakt, dass niemand ausser du sie versteht?  Erfolgreiche Kreative, Manager*innen, Designer*innen, Forscher*innen und "Alltags-Menschen" haben  ein Gespür oder Bewusstsein für unterschiedliche Phasen in kreativen Prozessen, und können  - das ist am wichtigsten - jeweils die passende Haltung einnehmen. Das hilft, erfolgreicher durch die unterschiedlichen Prozessphasen zu gehen, statt wie in den Beispielen oben zu lange in einer Phase zu verweilen oder wichtige Schritte zu überspringen. Das habe ich 2004 von Roger von Oech gelernt. Das war eines meiner wichtigsten Aha-Erlebnisse, weil es so essenziell zum Umsetzen von Ideen ist. Für mich als ADHS-lerin ist das ZIKA

ein Prozess-Tool für fast alles: "Z I K A D E" - Entwicklung und Namenssuche

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Das Zikade-Modell ist reif, aber ich brauche noch etwas Rückmeldung zur Namenswahl. In diesem Blogpost gebe ich einen Überblick über die Entwickling und den Nutzen des Modells und meine aktuelle Akronym-Suche. Ich bin gespannt auf Rückmeldungen!   Entwicklung: Vor 19 Jahren habe ich angefangen dieses Projektplanungs-Modell zu entwickeln. Zuerst für die Schule, dann habe ich gemerkt, dass ich es auch im Alltag in allen möglichen Situationen brauchen kann, und ein Forscherfreund (Geologe) fand es ebenfalls nützlich. Es hilft, komplexe Prozesse oder eine überfordernde Situation in kleinere Schritte einzuteilen. Das ist nützlich, um Eins nach dem andern tun zu können, und gleichzeitig den Überblick zu behalten die einzelnen Tasks in so kleine Häppchen zu teilen, dass ich sie bewältigen kann  statt "vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen", einen einzelnen Baum UND den Wald zu sehen - und damit auch als Hilfsmittel für ADHS-ler. zu wissen, in welcher Prozessphase ich bin un

Zeitmanagement mit ADHS 1

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  Menschen mit ADHS haben oft ein anderes Zeitgefühl: "jetzt" oder "nicht jetzt". Ich habe mein ganzes Leben mit meinem eigenen "ADHS-Zeitgefühl" gelebt, deshalb ist es mir ein Rätsel, wie Zeit anders wahrnehmbar sein kann, und ich kann es nicht wirklich vergleichen. Ich habe jedoch Strategien entwickelt, meine Zeit zu managen, und gestern haben wir im Austausch unter ADHS-lern über Zeitmanagement ausgetauscht. Das will ich hier zusammenfassen und ergänzen. (Es hängt natürlich alles miteinander zusammen, die Einteilung passt nur vage): Planen: eine Agenda / Bullet Journal führen und immer dabeihaben, alles eintragen hilft, es nicht zu vergessen.  Am Monatsanfang (siehe auch Monatskistchen ), Wochenanfang, Tagesbeginn schauen, was für diesen Zeitraum wichtig ist, und das aufschreiben. (Bullet-Journal oder anderer definierter Ort, wo ich die Planung wiederfinde) wiederkehrende Tasks auf Zettel/Kärtchen, und diese Zettel sind an einem definierten Ort. Von da

Goals Toolkit: How to Set & Achieve Your Goals | Huberman Lab Podcast

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Ich finde diesen Podcast sehr hilfreich, um auf einer neurobiologischen Basis zu verstehen, worauf achten beim Ziele setzen und umsetzen, und was weshalb funktioniert:

Monatskistchen

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 Wie viele Erwachsene mit ADHS (1)vergesse ich leicht, was ich nicht sehen kann. (2)Eine Deadline hilft, etwas innert nützlicher Frist wirklich zu erledigen. Monatsenden kommen immer zuverlässig und sind leicht im Kopf zu behalten. (3)Das Konzept, Unterlagen nach aktuell Gebrauchte, Referenz, Archiv und kann weg (ARAW) abzulegen, vereifacht das Hervorsuchen und Versorgen von Papier enorm. Aufgrund dieser 3 Faktorem habe ich Anfang Jahr die "Monatskistchen" erfunden, und sie bewähren sich immer noch sehr gut. So mache ich es:   In einem Bücherregal habe ich auf 2 flachen Regalböden Platz für 6 Kistchen für Blätter/Hefte im Format A4. Anfang Monat wähle ich 3-5 Ziele*, die ich diesen Monat erreichen möchte, und schreibe die Kistchen damit an. Die Kistchen können auch Platzhalter sein für Ziele / Projekte, die nicht in eine Schachtel passen. Dann ist nur ein Notizblatt drin. Die Präsenz und Sichtbarkeit der Kistchen hilft mir, die Ziele / Projekte im Blick zu behalten. Während d

Landkarten-/OL-Methode* und Zwischenlager

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Ich möchte die Aufräum-Strategie von gestern (OL- oder Landkartenmethode - was ist ein passender, motivierter Name? (Die Strategie ist mir zuerst auf Youtube als "SkiSlopeMethod" begegnet, aber ich finde des Video nicht mehr)) für komplexere Dinge gebrauchen, wie z.B. meine Webseiten.  Die Struktur war sehr hilfreich: ein bestimmer, klarer Raum nach dem andern (bei der Eingangstür anfangen, im Gegenuhrzeigersinn, handfest räumlich und visuell als Weg vorstellbar, nicht nur eine abstrakte Liste, und ein überschaubarer Prozess) ein klares Zeitgefäss (10 Minuten mit Timer) und klare Absicht (was oberflächlich herumliegt versorgen) die kleine Motivation , die Zeit zu unterbieten und die Erfolgserlebnisse , Erledigtes abzuhaken und die Kiste als Zwischenlager für die Dinge, die in einen andern Raum gehören (ganz wichtig, damit ich mich nicht verzettle.). Mit der "Aufgabe", bevor ich den Raum abhake, versorge ich die Sachen in der Kiste. Und auch wichtig für viele AD

Aufräum-Pause mit ADHS-freundlichen Tools

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Manchmal komme ich mit dem, was ich machen wollte, nicht weiter, weil der nächste Schritt irgenwie zu gross oder zu wenig klar ist - wie jetzt gerade beim Webseiten überarbeiten. Im Haushalt ist auch einiges liegengeblieben, und es würde sicher zu meiner Klarheit beitragen, wenn diese Umgebung aufgeräumt wäre. Mit meinen "Denktools" habe ich schon öfter einen Weg aus so einer frustrierenden Bockade gefunden. Zuerst hangle ich mich entlang des Akronyms Z I K A D E: Mein Ziel ist also eine wohltuende Umgebung zu schaffen, während ich meinem überforderten Geist eine Webseiten-Pause verschaffe. Ich sammle Ideen , wie ich das machen könnte: auf der ToDo-Liste nachsehen, was ich heute sonst noch tun wollte/sollte aufräumen was gerade herumliegt (hier merke ich Bewegungslust und Raum für den Kopf). Zur Entlastung/ zum Strukturieren könnte ich im Gegenuhrzeigersinn durch einen Raum nach dem andern gehen und eine Kiste nutzen für alles, was nicht in diesen Raum gehört. die zweite ide

Klarer Kopf - so ist mein klarer Geist "zu Hause"

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Ein klarer Geist trägt wesentlich zu meinem Wohlbefinden und meiner Beziehungs- und Arbeitsqualität bei. Mal konzentriere ich mich auf die Ernährung oder Routinen, mal erkläre ich mangelnde Klarheit mit dem Alter, ADHS, schlechtem Schlaf, oder .... ("fill in the blank...")... keine wirkliche Klarheit. Als ich heute auf der Dachterrasse vom Nachbarhaus meditierte, kam mir folgendes Bild: Statt die verschiedenen Faktoren nebeneinander / durcheinander oder im Hyperfokus einzeln isoliert zu betrachten, kam mir so ein verschachteltes Zuhause-Bild: Jede Schicht trägt ihren Teil zur Klarheit bei. Das wird von Tag zu Tag und von Mensch zu Mensch unterschiedlich aussehen, aber mir hilft das Bild: Das ganze Zusammenspiel im Blick zu halten Bei "Unklarheit" in mir die Schichten/Kategorien abzuchecken: wo fehlt oder stört etwas? Wie will/kann ich das ändern oder besser damit umgehen? Die Schichten auch als Schutzschichten für meinen empfindlichen Geist zu sehen und gestalten. B